Psyche als Krankheitsauslöser |
Psychischer Stress kann bei genetisch vorbelasteten Menschen zu einem Ungleichgewicht im Immunsystem führen. Die in der Stresssituation ausgeschütteten Hormone können das Immunsystem verändern, so dass es seinen Selbstschutz verliert. Stress als einzige Ursache des Morbus Basedow ist nicht ausreichend. Stress muss mit anderen Triggerfaktoren zusammentreffen, die dann gemeinsam die Erkrankung in Gang setzen. |
Aktualisiert ( Sonntag, 17. August 2008 )
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Hormone beeinflussen unzählige Vorgänge im menschlichen Körper. Sie sind die Botschafter eines fein abgestimmten Regelkreises, der sämtliche Körperfunktionen steuert und untereinander verbindet. Die Schilddrüsenhormone steuern nicht nur zahlreiche organische Funktionen, sondern wirken auch auf die Psyche. Gerät der Schilddrüsenstoffwechsel durch Krankheit aus den Fugen, macht sich das auch in der seelischen Verfassung des Betroffenen deutlich bemerkbar. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Psyche und Krankheitserleben |
Für die Psyche oder besser für die Seele ist die Basedow Krankheit ein einschneidendes Erlebnis. Als "Gang durch die Hölle" wird sie von einigen Betroffenen beschrieben. Im akuten Stadium beeinträchtigt sie alle Lebensbereiche, die Arbeit, Freundschaften und Familie. Gelegentlich ist das Arbeiten für lange Zeit nicht möglich und führt zu Arbeitsplatzverlust, eventuell sogar zum sozialen Abstieg.
Sind die Krankheitssymptome so dramatisch, dass eine Einweisung auf die Intensivstation erfolgt, muss sich die Psyche mit einer existentiellen Bedrohung auseinandersetzen. Das Erlebnis einer lebensbedrohlichen Situation kommt zum Teil erst lange nach der akuten Krankheitsphase wieder an die "seelische" Oberfläche und verlangt nach Bearbeitung. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Psyche und Augenerkrankung |
Einige Menschen mit Morbus Basedow leiden an hervortretenden Augen im Rahmen einer endokrinen Orbitopathie. Die Krankheit wird hier auch nach außen sichtbar. Die Reaktionen der Umwelt sind oft genug verletzend oder gar boshaft. Als "Spießrutenlaufen" wird der Kontakt mit anderen Menschen von einigen Basedow Erkrankten beschrieben. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Im Verlauf der Erkrankung kommt es bei vielen Betroffenen zur Schilddrüsenüberfunktion und abwechselnd zur Unterfunktion. Besonders die Überfunktion kann zu diffusem Haarausfall führen. Die Haare werden zudem dünn und weich. Die Schilddrüsenunterfunktion führt meist zu dicken und "struppigen" glanzlosen und brüchigen Haaren. Auch hier kann es zu diffusen Haarausfall kommen. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Psyche und Schilddrüsenoperationsnarbe |
Nach Operation der Schilddrüse besteht eine Narbe am oberen Dekollete. Einige Frauen empfinden sich dadurch in ihrer äußeren Attraktivität beeinträchtigt. Modische Kleider mit Ausschnitt kämen nun nicht mehr in Frage. Der Hals wird unter Tüchern, Schals oder Rollkragen versteckt. Die Narbe ist etwas Bleibendes. Beim Blick in den Spiegel fällt sie ins Auge, lässt sich in einigen Fällen nicht übersehen. Auch dadurch wird die angespannte Seele mit dem Kranksein konfrontiert. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Treten im Rahmen der Erkrankung psychiatrische Symptome auf, ist der Einsatz von Psychopharmaka manchmal sinnvoll. Ebenfalls sinnvoll kann die unterstützende Anwendung bei einer Depression sein. Allerdings verträgt nicht jeder Mensch jedes Psychopharmakon. Bestehen chronische Schmerzen, werden Psychopharmaka gelegentlich auch zur Unterstützung einer Schmerztherapie angewendet.
Der durch zahlreiche Symptome verunsicherte und ängstliche Basedowpatient benötigt aber in der Regel keine Psychopharmaka, sondern neben einer wirksamen Behandlung der Krankheit, einen Arzt, der zuhört, mitfühlt versteht und Mut macht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Psychopharmaka in den Schilddrüsenstoffwechsel eingreifen und eventuell eine Hormoneinstellung erschweren können. Der vorübergehende Einsatz von Antidepressiva kann durchaus sinnvoll sein.
Dient der Einsatz von Psychopharmaka nur der Ruhe des Arztes, der sich dann die Beschwerden des Patienten nicht mehr anzuhören braucht, sollte man skeptisch sein. Der Basedowpatient ist meist kein einfacher Patient für die behandelnden Ärzte, um so mehr wird er dankbar sein, wenn er einen verständnisvollen Arzt findet. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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Krankheitsverständnis bei Freunden und in der Familie |
Der Morbus Basedow kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Es treten kürzere und längere Krankheitsphasen auf. In vielen Fällen ist die Krankheit auch eine Belastungsprobe für Freunde und Familie. Vielfach nimmt die Krankheit das Erleben und Denken des Betroffenen ganz in Beschlag. Der Erkrankte zieht sich oft zurück, um sich auszuruhen und Stress zu vermeiden. Für Gesunde alltägliche Abläufe werden vom Kranken als Stress empfunden. Das kann Unverständnis bei Freunden und Angehörigen auslösen. Spricht der Kranke zu oft von seinen Beschwerden, kann das zur sozialen Isolation führen. |
Aktualisiert ( Donnerstag, 04. September 2008 )
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Krankheitsverständnis der behandelnden Ärzte |
Sicherlich hat jeder an Morbus Basedowerkrankte im Verlauf der Krankheit eine Reihe verschiedener Ärzte kennen gelernt. Oft hat er bereits eine Odyssee hinter sich, bevor die Krankheit diagnostiziert wird. Der Arzt lernt im Allgemeinen während des Medizinstudiums nur sehr wenig über Hormonerkrankungen wie den Morbus Basedow. Gerade noch die sogenannte Meerseburger Trias (hervortretende Augen, Schilddrüsenvergrößerung und Herzrasen) wird im besten Fall erinnert. Erfolgt keine Vertiefung des Fachwissens durch Spezialisierung oder eigene Erfahrungen mit Erkrankten, kann er auf die Fragen der Erkrankten kaum Antwort geben. |
Aktualisiert ( Sonntag, 17. August 2008 )
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Was kann ich für meine Gesundheit tun? |
Eine häufige Frage des Basedowerkrankten lautet, was er bzw. sie selbst für die Gesundheit tun kann. In Bezug auf die Psyche gibt es einiges, was man tun kann. - Sich Zeit nehmen.
- Auch einmal an sich selber denken.
- "Nein" sagen lernen.
- Fragen stellen, sich informieren.
- Mit anderen Betroffenen reden.
- Stress vermeiden.
- Entspannungstechniken lernen.
- Eine psychotherapeutische Verhaltenstherapie in Anspruch nehmen.
- Angebotene Unterstützung in Anspruch nehmen (Freunde, Gemeinde o. ä.).
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Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Juni 2009 )
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